Öland -Vom langen Jan bis zum Langen Erik
(6 – 2018) Öland, die 137 Kilometer lange, aber an der breitesten Stelle gerade mal 16 Kilometer schmale Insel vor der schwedischen Ostküste hat uns so fasziniert, dass wir eine Woche geblieben sind. Fast 200 Kilometer haben wir von unterschiedlichen Häfen aus kreuz und quer die die Insel für uns entdeckt.

Der lange Jan an der Südspitze ist mit 41 Metern der höchste Leuchtturm Schwedens, am anderen Ende, an der Nordspitze steht der lange Erik, nicht ganz so imposant, aber auch noch 32 Meter hoch. Und zwischen den beiden gibt es ganz viel zu entdecken.


Unübersehbar sind die Alvaretflächen, eine Landschaftsform, die in der Eiszeit entstanden ist. Diese Gebiete machen immerhin 25 % von Öland aus. Sie sind nur von einer dünnen Humusschicht bedeckt, darunter ist harter Kalkuntergrund. Damit sind sie ein ideales Lebensumfeld für seltene Pflanzen- und Vogelarten. Orchideen findet man fast auf der ganzen Insel, auf artenreichen Wiesen, die nur extensiv bewirtschaftet werden, auf Kuhweiden oder einfach im Straßengraben.

Ebenso wie die Orchideen sind die alten Windmühlen unübersehbar, rund 400 davon sind über die Insel verteilt - mit freiem Zugang. Eine Besonderheit ist eine Steinschleifmühle, direkt am Meer gelegen. Mit ihr wurden die Kalksteinplatten plan geschliffen. Denn die Insel Öland besteht – anders als das Festland - aus Kalkstein, lange Zeit eine bedeutende Einnahmequelle für die Bevölkerung. Noch heute wird das Gestein abgebaut.

Große Teile der Küste besteht aus Kalksteinplatten, die in Schichten abbröseln, Badestellen sind daher selten. Der Kalkstein ist auf der ganzen Insel sichtbar: alte Feldbegrenzungen, Fischerhütten, Gebäude, Grundstücksumrandungen – überall wurden die Platten verbaut.

An vielen Stellen trifft man auf alte Steingräber aus der Bronze- oder Eisenzeit. 16 alte Burgen und Burgruinen gibt es auch noch zu entdecken. Sie dienten in unruhigen Zeiten als Schutz für die lokale Bevölkerung.
Last but not least für royale Fans: auf Öland befindet sich die Sommerresidenz der schwedischen Königsfamilie.

Die Diashow vermittelt nur einen kleinen Eindruck, denn den Geruch der Alvaretflächen, den Geschmack des Ölandhonigs oder den Ruf der Kiebitze muss man selbst erlebt haben.