Anke von der Emaloca

Verhungern werden wir nicht!

(1-2018) Eigentlich wollen wir nur rund 4 Monate auf der Ostsee unterwegs sein. Aber einige unserer Freunde müssen im Kopf haben, dass wir eine Weltumsegelung planen – und die auch nonstopp. Da braucht man genügend Proviant! Dabei brechen wir in der Woche vor Pfingsten nur auf zu einer „kleinen Ostseerunde rechts herum“: Gotland und Öland, Stockholmer Schärengarten, Alandinseln und Finnland (Helsinki) und zurück über die baltischen Staaten Estland (Tallinn), Lettland (Riga), Littauen (Memel), Polen (Danzig) nach Fehmarn.


Unsere syrischen Freunde waren die ersten, die fragten, ob uns denn drei (!) Kilogramm selbst gebackene Dattelkekse reichen würden. Den großen Balkonblumenkasten, extra für unseren Törn mit Steckzwiebeln bestückt, haben wir freundlich, aber bestimmt abgelehnt.



Eine andere Freundin hat für uns Hackfleisch eingekocht und noch einige Gläser Rindercurry. Ihre Erklärung dazu lautete: „Nee, so kalt wie es auf dem Wasser ist und dann nichts Warmes zu essen, das geht gar nicht!“ Zu dieser Überzeugung ist sie nach einer Fahrradtour in Hamburg Anfang Mai gekommen, zu der auch eine kurze Fahrt mit einem 'Wasserbus' gehörte. Eine weitere Freundin brachte uns zwei große Lammmettwürste vorbei, eine andere eine Blechkiste mit selbst gebackenen Cantuccini.

Da wir selbst nicht geahnt haben, so großzügg beschenkt zu werden, hatten wir auch schon vorgesorgt: Gulasch in Gläser eingekocht, ebenso leckeres Paprika-Zwiebeln-Zuchini-Tomaten-Kräutercurry-Gemüse, Bärlauchpesto hergestellt, von der eigenen Rhabarbergrütze, Bitterorangen- und Quittenmarmelade gar nicht zu reden.

Wir hätten bei unserer winterlichen Bootsschrauberei wahrscheinlich besser auch den Wasserpass von Emaloca höher legen sollen, zu spät.



Dafür haben wir fleißig an anderen Stellen am Boot gewerkelt. Das Badfenster aus- und wieder eingebaut und hoffentlich besser abgedichtet; den Teppichboden gegen einen pflegeleichteren Korkfussboden ausgetauscht; den Salontisch etwas verkleinert, um etwas mehr Platz beim Kochen und im Durchgang zu haben; Lampen mit LED-Technik angebracht. Dazu kamen natürlich noch die üblichen Winterarbeiten wie Motor einmotten, Boot polieren, kleine Schadstellen ausbessern und und und....

… und nun kann es losgehen. Rund vier herrliche Monate liegen vor uns! Mal sehen, ob am Ende unsere Törnplanung mit unserem realen Törn übereinstimmt.



Wir werden davon regelmäßig in unserem Blog berichten – und wenn dieses Mal nicht die Kamera ins Wasser fällt auch ein Video machen. AHOI!

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