Anke von der Emaloca

Møner Kreidezeiten mit wenig Wind

2-2018 Seit vier Tagen sind wir unterwegs: ein Tag mit Wind zum Segeln, 2 Tage zum Motoren, ein Tag für das Fahrrad. Unser rund viermonatiger Segeltörn 'Die kleine Ostseerunde' lässt sich untypisch an. Aber wir sehen fantastische Kreidefelsen auf Møn, Katena Nui und den 'Pier to Heaven'.

Bisher nur aus der Ferne bewundert, machen wir dieses Mal einen Stopp auf Møn. Von Gedser aus ging es leider nur unter Motor – dafür war es geradzu eine Blauwasserfahrt, denn die dänische Insel kam und kam nicht in Sicht. Auch dann nicht, als wir laut Plotter in 20 Minuten da sein sollten.

Nichts zu sehen, Seenebel kurz vor der Küste verwehrte uns nicht nur den Blick auf die Küste, sondern vor allem auch auf die Hafeneinfahrt. „In 3 Minuten müssten wir da sein“ rief mir mein Skipper zu. Ich saß vorn am Bug und stierte mir die Augen aus dem Kopf. Nichts! Oder doch?

 

Endlich kam aus dem Nebel eine große, wie mir schien hohe, rostige Wand. Leichte Panik, ein großes Schiff. Mein Skipper tippte auf die Kreidefelsen. 30 Meter davor endlich die Entwarnung: es war die riesige Mole. (Diese entpuppte sich später bei klarer Sicht als eine ganz normale Hafenmole, der Nebel hatte wohl unsere Fantasie angeregt). Wir fuhren direkt auf die Hafeneinfahrt zu. Im Hafen: Sonne.Dies ist Absatztext. Klicken Sie darauf oder klicken Sie auf die Button Text verwalten, um Schriftart, Farbe, Größe, Format und mehr zu ändern. Um Website-weite Absatz- und Titelstile einzurichten, gehen Sie zu Website-Design.


Meisterleistung eines Menschen

Es war nicht gerade Pfingstverkehr, nur ein paar Boote mit Silberhaarigen besetzt - wie unser einer. „Aber wir sind fitter, oder?!!!“ grenzten wir uns ab. Das gelang auch ganz gut, bis uns am nächsten Tag Demut gelehrt wurde. Zurück von unserem Fahrradausflug zu den Klippen kam uns am Steg Wilfried Erdmann mit seiner Frau entgegen. Wir erstarrten in ungläubiger Ehrfurcht.

 

Dort lag auch seine Kathena Nui. Das Aluminiumboot ist nicht größer als unseres und in diesem Boot hat Wilfried Erdmann im Jahr 2000 Einhand und nonstopp die Welt umsegelt – gegen die vorherrschende Windrichtung. Eine Meisterleistung, zudem er da er zu dem Zeitpunkt fast genauso alt war wie wir jetzt. Und wir finden so ein bisschen Seenebel schon aufregend.


Meisterleistung der Natur

Die bis zu 128 Meter hohen weißen Kreideklippen von Møn sind wirklich gigantisch. Im Kontrast dazu wächst auf ihrer Krone ein sattgrüner Buchenwald, durch den es fantastische Blicke auf die Felsen und das türkisfarbene Meer gibt.

Über hunderte von Treppenstufen gelangt man an den Fuß der Klippen (und später wieder zurück....), die vor 100.000 Jahren von Gletschern aus dem Meer geschoben wurden.

Über Millionen von Jahren hat sich die Kreideschicht von Schalentieren auf dem Meeresboden gebildet. Am nächsten Morgen bewundern wir die Klippen vom Meer aus, bevor es leider wieder unter Motor nach Ystad in Schweden geht. Diese Mal können wir noch stundenlang hinter uns die weißen Klippen in der Sonne sehen.

P.S.


Den 'Pier to heaven' wollen wir euch nicht vorenthalten. Leider war er geschlossen und wir konnten den Gin mit Møner Kräutern nicht testen, deshalb haben wir auch kein 'Grab to go' mitgenommen!

So ist das Leben!

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von Anke von der Emaloca 5. Juni 2025
(3 + 4 - 25) „Gerd, guck mal. Ist das da eine Plattform oder ein Boot? Fährt das Ding?“ Wir gucken abwechselnd durch das Fernglas. „Das ist ein U-Boot!“ Einige Zeit später: „Es kommt auf uns zu und wird unseren Kurs kreuzen!“ Wir sind leicht angespannt.
von Anke von der Emaloca 28. Mai 2025
(2-25) ‚Dadumm, dadumm‘! Irritiert schauen wir uns an. „Hier ist kein Schießgebiet! Hier ist kein Schießgebiet!“ wiederholt Gerd leicht irritiert. „Das Boot hat vibriert!“ springe ich auf und sehe in unserem Kielwasser ein dickes, dunkles Holzbrett mit rotem Rand in den Wellen tanzen. „Container werden hier ja wohl nicht herumschwimmen …“
von Anke von der Emaloca 18. Mai 2025
(1-25) Das fängt ja gut an! Die Sonne lacht, der Wind kommt so sanft von hinten, dass wir unseren Gennaker hochziehen können. Wir gleiten freudig dahin, bis ich am Horizont ein Militärboot entdecke. Sollte diese Fregatte etwa ein dunkles Vorzeichen für unsere Reise in die baltischen Staaten sein?